costa rica
PURA VIDA y dulces sueños
Mein Senf dazu
Eines meiner Lieblingsländer, weil es sich leicht bereisen lässt und ich die Tier- und Pflanzenwelt unvergleichbar schön finde | Essen: muy rico! K-O-R-I-A-N-D-E-R wird nach spätestens drei Wochen dein bester Freund sein | WC-Skala: 4/5 | Beste Reisezeit: Dezember - April | Ein Auto mieten? Kein Problem, nur niemals Wertsachen drin lassen
Nicht verpassen
Pipa fría am Strand schlürfen | Gallo Pinto und Casado essen | Am Rio Savegre einen Quetzal suchen | An der Playa Carillo den Tag ausklingen lassen | Während der Dämmerung die Geräusche der Natur auf einen wirken lassen | Sich vom Lächeln eines Faultiers anstecken lassen | In den Heliconias Garden Cabins herausfinden, wie Pura Vida geht

Hier kannst du dir unsere Routen und Lieblingsunterkünfte anschauen
(die Darstellung auf dem Handy ist leider etwas unübersichtlich).
2 Wochen im Februar 2021
Route und Anzahl Nächte
San José | 1
Savegre | 3
Bahía Drake | 4
Ojochal | 3
Manuel Antonio | 3
San José | 1
Bereits ein Jahr war vergangen, seit die Welt angefangen hatte, durchzudrehen und Menschen in Einkaufsläden sich um das letzte Toilettenpapier stritten. Reisen war plötzlich unglaublich kompliziert oder gar unmöglich geworden, trotzdem brauchten wir eine Pause von den Medien und vom Covid-Alltag! Costa Rica war zu der Zeit eines der einzigen Länder, wo man einreisen durfte und das sogar ohne PCR-Test. Also nichts wie los! 🏝️
Seit unserer ersten Reise nach Costa Rica hatte die Edelweiss ihren Flugplan erweitert und wir konnten direkt von Zürich nach San José fliegen. Die erste Nacht verbrachten wir wieder in der Nähe des Flughafens, wir hatten keine Absichten, die Stadt selbst nochmals zu besuchen, da sie uns schon 2016 nicht gefallen hatte.
Am ersten Tag wurde es gleich so richtig spannend, als wir unser Mietauto abholen wollten. Es hiess, der Wagen, den wir gebucht hatten, sei nicht verfügbar, wir bekämen aber eine gute Alternative. Ein Kleinbus mit 12 Plätzen, ohne Allrad und absolut nicht unseren Vorstellungen entsprechend. So gingen die Diskussionen los, ein bisschen Englisch-Spanisch-Italienisch-fluchend auf Schweizerdeutsch... was-auch-immer wild durcheinander. Es wurde uns versprochen, sie würden den gebuchten Wagen am nächsten Tag bringen, in unser Hotel, das fast 2 1/2 Stunden südlich von San José liegt. Ja natürlich, und wir sind gestern auf einem rosa Eisbären vom Nordpol angereist. Nach einer guten Stunde waren wir dann doch startklar, der bisherige Vertrag wurde annulliert und wir konnten nebenan ein anderes Auto mieten. Das bezahlte Geld wurde erstattet und den Aufpreis, den wir der neuen Mietwagenfirma zahlen mussten, wurde schliesslich sogar von rentalcars.com übernommen.
Auf dem Weg Richtung Süden gingen wir tanken. Wusstet ihr eigentlich, dass Benzin in Costa Rica gratis ist? Zumindest, wenn man denkt, man hätte für eine Cola und Benzin bezahlt, weiterfährt, nach ein paar Minuten anfängt zu rechnen und feststellt, dass 50 Colones nicht mal ein Schweizer Franken sind. Mist, wir haben das Benzin G-E-K-L-A-U-T!! Natürlich fuhren wir sofort zurück, zur Freude einiger Mitarbeiter und Polizisten, die lachend und winkend an der Tanksäule standen. Andere Länder, andere Sitten und drei planlose, aber immerhin ehrliche, Schweizer Chicas... Bienvenidas a Costa Rica.
Unser erstes Ziel war das Savegre Hotel & Spa beim Los Quetzales Nationalpark. Wir hatten drei Nächte dort gebucht und waren schon bei der Ankunft begeistert von der Natur und der Umgebung. Es ist abgelegen und die Fahrt dorthin etwas abenteuerlich, aber es hat sich sehr gelohnt! Auf Wanderungen zum Wasserfall und durch den "Cloud Forest" erkundeten wir die Gegend, haben Zeit am Bach verbracht, die vielen Vögel, Schmetterlinge, Blumen und die Landschaft bestaunt und die Seele baumeln lassen. Es gibt gut ausgeschilderte Wanderwege, die direkt beim Hotel starten ("Los Robles" ist sehr empfehlenswert) und wir haben eine Tour gemacht, um einen Quetzal (Göttervogel) zu sehen, zu unserer Freude mit Erfolg!
Nach drei Tagen ging unsere Reise weiter Richtung Süden. Unsere Unterkunft in der Nähe von Bahía Drake war am einfachsten per Boot zu erreichen. Wir fuhren über den Cerro de la Muerte nach Sierpe, wo es diverse Parkplätze gibt, auf welchen man das Auto für mehrere Tage abstellen kann. Für den Drake Bay Boat Shuttle gibt es inzwischen eine gute Homepage mit Infos und Ticketverkauf. Wir mussten zum "Tent Camp" (siehe boatschedule), von dort ging es zu Fuss in ca. 15 Minuten zur Unterkunft. Wir hatten vier Übernachtungen in einem einfachen Cabin gebucht, es gab noch nicht viele Bewertungen aber es sah sehr schön aus und die Kommentare der bisherigen Gäste hatten uns überzeugt. Unsere Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen, schon die Anreise war ein Erlebnis und zur Ankunft empfing uns ein phänomenaler Sonnenuntergang.
Leider gibt es keine eigene Homepage, ihr findet die Lodge auf booking.com unter Garden of Heliconias Lodge oder als Heliconias Garden Cabins auf Google Maps. Man wohnt sozusagen bei einer Familie im Garten, darf bei ihnen auf der Terrasse essen (Elena ist eine hervorragende Köchin) und kann viel über die Region und das Leben dort erfahren. Wir haben viele Aras, Tucane, Pelikane und andere Vögel gesehen und die Strände, die man übrigens sehr oft für sich alleine hat, sind ein Traum. Man kann zu Fuss nach Bahia Drake gehen, das dauert ca. eine Stunde und ist ein schöner Weg, dem Meer entlang durch den Wald. Im Soda gleich neben den Cabins kann man sich einen Drink gönnen, der nicht nur "dulces sueños" heisst, sondern auch welche garantiert. Den Corcovado Nationalpark haben wir nicht besucht, was wir im Nachhinein etwas bereut haben.
Die Tage bei David und Elena verstrichen wie im Flug und schon waren wir unterwegs zurück nach Sierpe. Unser Weg führte jetzt nach Norden, zuerst nach Ojochal und weiter nach Manuel Antonio. Ca. 15 Minuten nördlich von Ojochal liegt die "La Cusinga Lodge". Diese kann man auch besuchen, wenn man nicht dort übernachtet. Es gibt eine Bar mit leckeren Drinks und einer grandiosen Aussicht auf das Meer. Ausserdem hat es auf dem Gelände einen natürlichen Pool (la poza), wo man schwimmen kann und durch den Wald gelangt man zur Playa Arco, für mich einer der schönsten Strände überhaupt.
Manuel Antonio während Corona zu besuchen war ein Privileg, denn es war kaum jemand dort. Wir konnten uns anhand des Eingangsbereichs, der irgendwie an eine Miniversion von Disneyland erinnerte, vorstellen, wie es normalerweise gewesen wäre. Wir hatten einen Guide gebucht, was sehr empfehlenswert ist, wenn man Tiere sehen möchte. Sie wissen genau, auf welchen Bäumen die Faultiere gerade schlafen oder wo ein Vogel, den man kaum sieht, selbst wenn man weiss, dass er da sitzt, gerade nistet. Allgemein erfährt man viel über Flora und Fauna und die Feldstecher der Guides bieten sich an, die Tiere ganz nah zu sehen und sogar mit dem Handy zu fotografieren (funktioniert erstaunlich gut!).
Mit dem Ende der Reise rückte auch der mühsamste Teil näher, denn wir mussten für die Einreise in die Schweiz einen PCR-Test vorweisen. Wir hatten uns vorab informiert und fuhren für die Prozedur nach Quepos. Der Test selbst war schnell erledigt, das Warten auf das Ergebnis brauchte viel Nerven, Alkohol und Kuchen. Immerhin wurde "negativ" mit Corona zu etwas Positivem, wir durften nach Hause fliegen.
Auch die zweite Reise hat uns begeistert und ich kann mich nur wiederholen. NOS VEMOS, Costa Rica...
![]() Bananen | ![]() Strand bei Ojochal | ![]() Schlange |
---|---|---|
![]() Bahía Drake | ![]() Leguan | ![]() Montezuma |
![]() Dreifingerfaultier mit Baby | ![]() Bahía Drake | ![]() Fackelingwer |
![]() Quetzal | ![]() Caletas | ![]() Tucan |
![]() Rio Celeste | ![]() Los Robles | ![]() Playa Arco |
![]() Poás | ![]() Ara | ![]() Tortuguero |
![]() Schwarzwangenspecht | ![]() Kapuzineraffe | ![]() Dreifingerfaultier |
3 Wochen im Februar 2016
Route und Anzahl Nächte
San José | 1
Tortuguero | 2
Poasito | 1
Bijagua | 2
Playa del Coco | 3
Conchal | 1
Sámara | 2
Montezuma | 3
Monteverde | 2
San José | 1
Wir reisten von Zürich nach San José mit einem Zwischenstopp in Madrid. Ich war vorher noch nie mit Iberia geflogen, sie haben nicht den besten Ruf, aber es war eigentlich ganz ok. Und spielt das denn wirklich eine Rolle? Langstreckenflüge sind, wie es der Name schon sagt, lang… nach ein paar Stunden fängt man an, sich über den schnarchenden Sitznachbarn zu ärgern, über das Kind hinter einem, das ständig am Sitz herumfummelt (und noch mehr über seine Eltern, die nichts dagegen tun), die Beine sind zu lang, der Hintern langsam taub und Shrek's Esel ruft immer lauter "SIND WIR SCHON DA?". Hauptsache man kommt gut an, was schliesslich der Fall war, so hat für uns erstmal alles gepasst.
Wir schliefen eine Nacht in der Nähe des Flughafens von San José und wurden am nächsten Morgen zu einer Tour in den Tortuguero Nationalpark abgeholt. Ein Bus brachte uns zu den Booten in La Pavona, wo ich zuerst dachte, spätestens am zweiten Tag würde ich mir wünschen, ein "Ich hasse Menschen" T-Shirt dabei zu haben und der Park würde total überfüllt sein. Tatsächlich wurde das schlechte Gefühl nach der Abfahrt des Bootes schnell von der Faszination für die Landschaft und die Tiere, die wir auf der Fahrt sahen, abgelöst. Als wir an der kleinen Anlegestelle unserer Lodge ankamen und in unsere Zelthütten eincheckten, wurde das Abenteuer noch besser, wir L-I-E-B-T-E-N diesen Ort! Wir haben zwei Nächte in der Lodge verbracht, haben geführte Wanderungen durch den Regenwald und Bootstouren durch die Kanäle gemacht, wir haben viele wilde Tiere inmitten einer fantastischen Natur gesehen. Der Start in unseren Urlaub hätte kaum besser sein können!
Danach waren wir auf eigene Faust unterwegs. Anstatt den ganzen Weg zurückzufahren, bestellten wir den Mietwagen nach Guápiles und verließen die geführte Tour nach dem Mittagessen in El Ceibo. Von dort aus fuhren wir nach Sarapiquí und weiter nach Poásito, wo wir die Nacht in einer Lodge mit Blick auf die Lichter von San José verbrachten. Die Nähe zum Poás Volcano National Park war perfekt, es waren nicht viele Leute vor uns dort und wir mussten auch nicht lange warten, bis sich der Nebel auflöste und wir den Krater sehen konnten. Auch ein Spaziergang zur „Laguna Botos“ lohnt sich!
Nächster Halt: La Fortuna. Auch wenn wir den Vulkan Arenal nie ganz zu Gesicht bekamen, hat uns diese Gegend sehr gut gefallen. Wir verbrachten einen entspannten Tag im „Ecotermales“ und erkundeten den Nationalpark in der Nähe des Cerro Chato zu Fuss. In der Lake Arenal Jungle Brewery haben wir uns ein "Biertasting" gegönnt. Wir dachten, es wäre eine gute Idee, ab dort dem See entlang weiter, oder sogar um ihn herum zurück nach La Fortuna zu fahren. Die Strassen waren so schlecht, dass wir keine Empfehlung abgeben würden, dies nachzumachen.
Auf dem Weg nach Nicoya sollte man unbedingt ein oder zwei Nächte in Bijagua verbringen und einen Besuch des Rio Celeste einplanen. Früh anreisen und am Fluss entlang zum Wasserfall wandern, das dauert etwa zwei Stunden (hin- und zurück). Wir sahen mehrere Nasenbären und eine Schlange auf dem Weg, auch die Natur und die Farbe des Wassers sind sehr schön. Die Beleuchtung Beleuchtung unseres Autokennzeichens hing runter, als wir angekommen sind, so viel wieder zu den Strassenverhältnissen 😉... Casitas Tenorio B&B war übrigens eine der besten Unterkünfte während unserer Reise!
Der Strand ruft! Nachdem wir die üppig grüne Natur von Bijagua verlassen hatten, änderte sich die Landschaft auf dem Weg zur Halbinsel Nicoya drastisch. Sie war sehr trocken und ganz anders als das, was wir in der Woche zuvor gesehen hatten. Wir verbrachten eine Nacht in Playa de Coco, das ich in unseren Reisezielen 2016 gar nicht erwähnt hatte. Es ist einer der unauthentischsten Orte, die wir in Costa Rica gesehen haben und daher einer der letzten Orte, an den wir jemals zurückkehren würden. Am nächsten Morgen fuhren wir Richtung Süden nach Brasilito und am Tag darauf nach Sámara. Beides sind nette kleine Dörfer mit schönen Stränden, die Playa Carillo sollte man sich nicht entgehen lassen!
Auf dem Weg nach Sámara hatte jemand versucht, unser Auto aufzubrechen. Wir hielten bei einem Restaurant an, um eine Pause einzulegen und etwas zu trinken und hatten direkt vor dem Eingang geparkt. Dank einem Auto ohne Zentralverriegelung und einem abgebrochenen Gegenstand im einzigen Schlüsselloch, mussten wir ca. drei Stunden warten, bis jemand kam, um das Schloss auszubauen und wir weiterfahren konnten. Wir haben am selben Abend noch ein anderes Auto erhalten. So etwas könnte auch in Europa passieren, somit fanden wir es nicht beängstigend, aber wir hatten sicher mehr Glück als Verstand, unsere Pässe waren nämlich im Kofferraum!
Unsere letzten Strandtage waren Montezuma (aka Montefuma) gewidmet. Wir verbrachten vier Nächte im Hotel Amor de Mar und hatten ein kleines Haus ganz für uns, im oberen Stock war alles offen und man hörte in der Nacht das Meer rauschen (und einen "Glögglifrosch" aber diese Geschichte erspare ich euch). Wir machten einen Tagesausflug nach Santa Teresa, man kann dort surfen oder einfach Zeit am Strand verbringen und andere dabei beobachten, wie sie ihre Knöchel verstauchen (kleiner Insider, sorry).
Unterwegs zu unserem letzten Ziel auf dieser Reise, Monteverde, nahmen wir die Fähre von Paquera nach Puntarenas. Es war zwei Tage lang keine einzige Wolke zu sehen, so haben wir die erwartete mystische Waldlandschaft und den sogenannten "Nebelwald" leider verpasst. Der Spaziergang durch den Wald war trotzdem schön und wir buchten eine Zip-Line Canopy Tour bei Aventura. Ob man als Superman für fast 1.6 km über den Wald fliegt oder zum krönenden Abschluss beim "Tarzan-Swing" vom Podest springt, es ist für jeden etwas dabei.
Das war's also, zurück nach San José und nach Hause. Drei Wochen waren ein guter Anfang, um dieses wunderschöne Land kennen zu lernen, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen. NOS VEMOS, Costa Rica ...